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DIE UBERISIERUNG DES PERSONALWESENS

DIE UBERISIERUNG DES PERSONALWESENS

HR-Informationssysteme (HRIS) sind im Begriff, die Organisation im Personalwesen zu revolutionieren Eine Analyse.

Die neuen Informationstechnologien verändern unsere Wirtschaft. Mit schnellem Internet, der Verbreitung von Smartphones und ihrer Ortung ändert sich die Beziehung zwischen einem Dienstleister und seinem Kunden von Grund auf. Das 2009 gegründete Unternehmen Uber führt diesen Paradigmenwechsel anhand der Personenbeförderung vor. Das kalifornische Startup ist heute 50 Milliarden Dollar schwer und laut Wikipedia in mehr als 310 Städten weltweit vertreten.

Das Personalwesen ist im Begriff, einen sehr ähnlichen Wandel durchzumachen. Auf seiner administrativen Grundlage mit der Zuständigkeit für Gehaltsabrechnungen und rechtliche Aspekte hat sich das Personalwesen in den letzten zwei Jahrzehnten zu einer zunehmend strategischen Funktion entwickelt. Der Personalmanager ist zum Berater bei der Veränderung geworden. Er bietet Managern Tools und Tipps, mit denen sie Personaleinstellungen, -bewertungen und -entwicklung optimieren können. Das Aufkommen von HR-Informationssystemen beschleunigt diesen Rollenwechsel.

Zunächst wirkte sich vor allem die administrative Dimension dieser Revolution auf das Personalwesen aus. Mit der Digitalisierung von Unterlagen und der Bereitstellung im Netz kann jeder Mitarbeiter seine Abwesenheiten verwalten, auf Lohnabrechnungen zugreifen, Arbeitszeugnisse anfordern, kurz, direkt von seinem Smartphone mit der Personalabteilung Kontakt aufnehmen. Seinerseits kann der Personalmanager Abstand von seiner historischen Funktion als Verwaltungskünstler gewinnen und seine betriebswirtschaftlichen, psychologischen und soziologischen Kompetenzen ausbauen. So wird er zum Spezialisten für komplexe Aufgaben und verschafft den Vorgesetzten unterschiedliche Konzepte und Blickwinkel, die sehr nützlich sind, um die immer komplexeren Herausforderungen um den Menschen im Unternehmen aufzugreifen.

Aber diese neue Rolle, die durch das Aufkommen von HRIS der letzten Generation vorangetrieben wird, ist nicht der einzige Paradigmenwechsel, dem derzeit das Personalwesen unterliegt. Die Uberisierung des Personalwesens führt zu bedeutenden Änderungen in der Arbeitsorganisation. Die Wirtschaft wird zur Plattformökonomie. Hierarchische Strukturen kommen ins Wanken, ebenso wie horizontale Organisationen und starre Entscheidungsketten (Prozesse). Dokumentensharingtools eröffnen ungeahnte Möglichkeiten für die Zusammenarbeit. Videokonferenzsysteme werden zunehmend eingesetzt, um Probleme vor Ort mithilfe internationaler Ressourcen zu lösen. Die Auswirkungen dieser Tools steigt mit der Cloud-Technologie, die einen unbegrenzten, gesicherten und geografisch unbeschränkten Zugang zu Know-how und Ressourcen gewährleistet. Innovationsspezialisten haben gezeigt, dass dieser kollaborative Ansatz und die Vielfalt der Blickwinkel zu Kreativität führen. Mit anderen Worten ist es nun konkret möglich, eine Idee in Paris zu lancieren und dann in Teamwork mit San Francisco, Jakarta und Istanbul weiter zu entwickeln.

Die andere Dimension dieses Paradigmenwechsels, der durch HRIS beschleunigt wird, besteht in einer Art Demokratisierung des Unternehmenslebens. Da nun jeder Zugang zu Informationen hat, spielen hierarchische Unterschiede und geographische Entfernung eine immer geringere Rolle. Jüngste Theorien über das befreite Unternehmen und Arbeitsmodelle in Matrixorganisation veranschaulichen diesen Paradigmenwechsel. Mit den neuen Technologien lösen sich die Machtzentren auf.

Aber diese Uberisierung des Personalwesens kommt auch mit Risiken und Gefahren. Jeder von uns hat schon die Überschwemmung unseres Privatlebens mit beruflichen Problemen erfahren, seit die Arbeit nun jederzeit von unserem Smartphone aus zugänglich ist. Die immer zahlreicher angebotenen Workshops zu Work-Life Balance bilden eine der Antworten auf dieses neue Gesundheitsrisiko von Mitarbeitenden. Bei der Arbeitsorganisation stellt man eine gewisse prekäre Beschäftigungsstruktur mit dem Auftreten der Solo-Selbstständigkeit fest. Diese unternehmensfremden Ressourcen, die durch neue Technologien zunehmend hinzugezogen werden, liegen in einer rechtlichen Grauzone. Dies wird zweifelsohne zu den zukünftigen Herausforderungen des Personalwesens zählen. Auch sie müssen diese unabhängigen Kräfte schützen, um eine Gleichbehandlung zwischen Angestellten und Selbstständigen zu sichern.

Sebastian Strehmel,

Product Manager HR Café, Groupe T2i

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